Lange war es einsam an der Spitze. Die Actioncam-Ära begann mit dem GoPro Urknall und duldete insbesondere in ihren Anfängen keine Götter neben sich. In 2019 probte DJI den Aufstand und brachte mit der Osmo Action die erste echte Alternative ins Spiel. Zwei Jahre später legte man mit der Action 2 nach und schickte ein modulares, ultrakompaktes Design ins Rennen. Während GoPro zuverlässig wie ein Uhrwerk jeden Herbst die Release-Rakete zündet, war man bei DJI bisher beständiger.
Dieses Jahr jedoch erschien direkt der „Back-to-the-Roots“ Knaller und man setzt mit der Osmo Action 3 wieder voll auf eine klassische Actioncam. Doch welche Cam ist die Bessere? Gibt es echte Unterschiede bei den Features oder ist am Ende alles nur Marketing bei Osmo gegen Hero? Wir gehen ins finale Battle.
➡️Die Action shoppen: DJI Osmo Action 3 und GoPro HERO10 Black
Chinesischer Innovationsgeist trifft American Way of Life
Die Basisanforderungen an eine Actioncam werden in 2022 natürlich sowohl von DJI als auch von GoPro gekonnt abgedeckt. Bei GoPro gibt es seit Jahren keine großen Veränderungen beim Design. Kompakt und robust muss es sein, seit der GoPro HERO9 Black natürlich weiterhin mit zwei Displays auf Vorder- und Rückseite. Einzig die Logoprägungen kommen seit der HERO10 in leuchtendem GoPro-Blau daher.
Die gerade erschienene GoPro HERO11 Black ist by the way ein nahezu optischer Twin. Einzig die GoPro 11 Black Mini könnte mal wieder ein Game-Changer sein. Sobald GoPro den Direktvertriebs-Hebel lockert und wir euch die aktuelle Cam offiziell im Shop anbieten dürfen, stellen wir euch diese natürlich noch ausführlich vor. Grundsätzlich verhält es sich jedoch ein wenig wie beim Apple-Game, der Peak ist angekratzt und nur noch wenige sind bereit, jedes Jahr direkt das Modell zu wechseln. Für den Vergleich und die grundsätzliche Entscheidung DJI versus GoPro spielt das aktuelle Top-Modell zudem keine entscheidende Rolle.
Auch bei DJI geht es wie eingangs erwähnt zurück zu den Wurzeln und damit zum erprobten Actioncam-Design, also dem rechteckigen Formfaktor der ersten Generation. Mit 145 Gramm und Abmessungen von 70x44x32 mm kommt die Osmo Action 3 minimal zierlicher als die GoPro HERO10 mit ihren 153 Gramm und 71x55x33,5 mm daher.
Beide Cams gehen äußerlich klassisch und im Kern innovativ an den Start, Punkt für beide.
Optik, Handling & Style
Wie bereits angerissen, setzt man bei beiden Tech-Giganten auf eine praktische und solide Form. Die Kameras sind unempfindlich, lassen sich einfach greifen und schnell nutzen. Als User hat man kaum Berührungsängste und wird beide Cams für jede noch so harte Action nutzen.
Das schwarze GoPro Gehäuse mit Metallkorpus und gummierter Front kommt richtig schick und zugleich lässig daher. Das kann so bisher nur GoPro. Die Osmo Action 3 wirkt etwas weniger kompakt und ein wenig altbackener im Look, fügt sich aber perfekt in den Tech-Look von DJI Produkten ein.
Robust und einfach zu handhaben sind definitiv beide Cams und erfüllen damit die Kern-Kompetenz einer Action-Cam fehlerfrei. Vergibt man einen Punkt nur für die Optik, dann geht dieser an GoPro. So lässig und sleek zugleich kann nur der amerikanische Platzhirsch.
Features, Akku & Mehr
Beide Cams haben austauschbare Objektivabdeckungen und hydrophobe Beschichtungen, die unerwünschte Wassertropfen abwehren. Beide sind wasserdicht, ohne dass ein zusätzliches Gehäuse benötigt wird. Bei der DJI Osmo Action 3 funktioniert das bis zu einer Tiefe von 16 Metern, die HERO10 ist „nur“ 10 Meter tief dabei.
In Sachen Aufnahmequalität und Modi steht die Action 3 etwas hinten an. 12 Megapixel für Fotos, 4K/120fps und ein superweites Sichtfeld sind bereit für Action. Bei der GoPro HERO10 sind Fotos mit 23 MP und Videos mit 5,3K/60fps drin. Bei der Videospezifikation entscheidet die HERO10 das Battle beim Actioncam-Vergleich eindeutig für sich.
Bei der Bildqualität leistet DJI jedoch richtig gute Arbeit: Die Farben sehen satt aus, gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen kann die Cam punkten. Bei viel Licht sticht die Osmo Action 3 die HERO10 vielleicht sogar aus, denn die Aufnahmen wirken farbenfroher und kommen ohne einen Lichtschleier aus.
Bei der Stabilisierung geht GoPro mit Hypersmooth und DJI mit Rock- bzw. HorizonSteady an den Start. Stabil und flüssig ist beides. Punkt. Wer mehr will, kommt um den Einsatz eines Gimbals nicht herum, wer einfach tolle Aufnahmen machen möchte wird von beidem begeistert sein.
Beim Akku kann erneut DJI punkten – wer mit einer soliden Auflösung leben kann, kommt auf starke 120 Minuten Aufnahmezeit, mit der GoPro HERO10 sind maximal 90 Minuten im simpelsten Modus drin. Die HERO10 kann unter bestimmten Bedingungen zudem unter Hitzeproblemen leiden. Hohe Auflösung und Bildraten haben eben irgendwo immer ihren Preis. Beides mindert nicht die grundsätzliche Performance der Kamera und Basis sollten immer die Aufnahmegewohnheiten eines „normalen“ Users bilden.
In Punkto App-Nutzung hat DJI für viele erneut die Nase vorn, wer gerne am Handy agiert findet tolle und einfache Bearbeitungsmöglichkeiten. Auch der Import der Daten auf den Rechner gelingt im Hause DJI stressfreier – einfach Kamera anschließen und runterziehen.
Die Osmo Action 3 macht vertikale Aufnahmen besonders einfach, das magnetische Befestigungssystem lässt den Nutzer schnell zwischen den Positionen wechseln. GoPro ist da ein wenig schwergängiger, punktet aber generell mit einem genialen Portfolio an Zubehör und Halterungen.
Ihr merkt, Pro’s und Con‘s fangen ein wenig an zu verschwimmen und die Ansprüche für deine individuelle Action und Aufnahmen spielen eine verstärkte Rolle – geht es nach Aufnahmequalität und Modi hat GoPro die Nase vorn, schauen wir auf Akku und Usability geht der Punkt an DJI. Unentschieden.
Preis-Leistung
GoPro geht grundsätzlich teurer an den Start, DJI punktet im mittelpreisigen Segment. Zum aktuellen Zeitpunkt jedoch, bedingt durch den 11-Release bei GoPro und diverse Black Sale Rabatte liegen beide Cams nahezu identisch. Bei uns im Shop bekommt ihr die GoPro HERO10 Black derzeit für einmalige 389.- Euro, die DJI Osmo Action 3 ist für 349.- Euro zu haben.
Beim direkten Vergleich brandaktuelles GoPro Top-Modell versus DJI Osmo Action 3 geht der Preis-Leistungs-Punkt jedoch eindeutig an DJI.
Lifestyle
GoPro hat es definitiv drauf. Der Hype um die kalifornische Marke und ihre Community ist ungebrochen und für viele Blogger, Vlogger, YouTuber und vor allem Fun- und Actionsportler kann eine Actioncam nur eines sein: eine GoPro. Die Cam verbindet Coolness und Können wie keine Andere und das Marketing von GoPro lässt diesen Hype stetig wachsen.
DJI holt seit geraumer Zeit mit einem toughen und technikaffinen Image kräftig auf. Die Marke aus Shenzhen setzt weniger auf sportlichen Über-Lifestyle als auf einen Ruf als innovativer Tech-Gigant mit fundierter Gimbal- und Drohnen-Erfahrung. Im Marketing setzt man auf einen modernen, urbanen User mit Begeisterung für innovative und bezahlbare Technik.
Fazit
Leistung und Features unterscheiden sich bei GoPro HERO10 und DJI Osmo Action 3 im Grunde eher marginal, beide Cams produzieren fantastisch Aufnahmen und machen grundsätzlich einen top Job. Wer die 5K knacken will, muss zur GoPro greifen, wer solide Aufnahmen und einen starken Akku bevorzugt, ist bei DJI sehr gut aufgehoben. Das coole und actiongeladene Image findet sich nach wie vor bei GoPro, wer sich für innovative Technik begeistert mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis begeistert, wird mit der Osmo Action 3 glücklich. Anders: American Way of Life oder chinesischer Innovationsgeist bevorzugt?
➡️Hier lang zu die Actionhelden: DJI Osmo Action 3 und GoPro HERO10 Black