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Magie der Modi: Neue GoPro HERO10 Black Features und Einstellungen

Langjährige Fans der GoPro-Kamera werden feststellen, dass Videoclips und Bilder direkt aus der Kamera mit dem Launch der neuen GoPro HERO10 Black ein wenig anders aussehen. Und Kenner beschwören, dass sie nicht nur anders, sondern definitiv besser aussehen. In beiden Fällen haben sie Recht. Aber wie geht das? Die Kamera an sich sieht im direkten Vergleich von HERO10 und HERO9 Black nicht sehr anders aus. Fraglich also, was da los sein soll. Die Antwort: Viel! GoPro hat einige gravierende Änderungen unter der Haube vorgenommen. Nun treibt der neue GP2-Prozessor die HERO10 Black an. Das wiederum führt zu den bisher besten Bildern einer GoPro.

Kommt mit uns in die GoPro Küche und lasst uns schauen, wie die geheime Sauce hergestellt wird!

Vergleich der GoPro Farbprofile Vibrant und Natural

Natural Color

Beginnen wir doch mit der einfachsten Zutat. GoPro HERO10 hat drei Farbprofile: Vibrant (ehemals GoPro Color), Flat (neutrales Farbprofil) und das brandneue Natural. Natural macht sich seit seiner Einführung ziemlich gut. Mittlerweile ist es das bevorzugte Standardfarbprofil der GoPro HERO10 Black.

A brand new look

Jahrelang was das Standardfarbprofil der GoPro gesättigt und kam recht „poppig“ daher. Es war lebendig und hob die Bildelemente mitunter stark hervor, kam aber daher nicht sehr realistisch herüber. Mit der HERO10 Black will GoPro nun Foto- und Videomaterial so widerspiegeln, wie Deine Augen die Welt sehen – immer noch farbintensiv, aber nicht ganz so übertrieben. Wenn Du genau diesen Style geliebt hast, ist er natürlich nach wie vor optional in den Einstellungen über „Vibrant“ anwählbar. Eine Chance sollte „Natural“ aber definitiv bekommen, denn Du wirst schnell feststellen, dass Grün-, Blau- und Rottöne viel natürlicher aussehen und nicht wie aus einem Cartoon.

Pro Tipp: Stell unbedingt sicher, dass Du über die neuste Firmware verfügst! GoPro arbeitet ständig an IQ Verbesserungen und die neueste Version bringt stets mehr Perfektion. Derzeit bringt Update v1.20 aus Dezember 21 weitere Vorteile für Deine GoPro, beim Thema Farbe hat zuvor v1.16 für eine deutliche Verbesserung in Punkto Hauttönen gesorgt. Merklich wahrnehmbar sorgte diese neue Firmware dafür, dass Gesichter bei direkter Sonneinstrahlung weniger flach und farblos herüberkommen, sondern der Teint deutlich farbreicher und voller erscheint.

Vergleich GoPro Local Tone Mapping

Local Tone Mapping

Beim Thema Local Tone Mapping oder LTM gerät man in der GoPro Actioncam-Küche geradezu in Verzückung. Bei einer globalen Tonwertanpassung betrachtet der Bildprozessor (also quasi das Gehirn Deiner Kamera) das Bild, das der Sensor gerade aufgenommen hat und nimmt eine Anpassung am gesamten Bild vor. Mit Local Tone Mapping kann der Prozessor dabei auf bestimmte Bildbereiche abzielen, ohne andere zu beeinflussen. Dank des neuen GP2-Prozessors in der HERO10 ist die Kamera leistungsstark genug, solche detaillierten Anpassungen nicht nur bei Fotos, sondern auch an Videos vorzunehmen.

Hier kommt ein Beispiel: Angenommen, Du hast einen Hundewelpen als Motiv für Deine Aufnahme, mit einem großen blauen Himmel dahinter. Local Tone Mapping erkennt, dass der Welpe wahrscheinlich der Mittelpunkt des Bildes ist und passt den Kontrast nur in den Feldern des Rasters an, die den Hund enthalten, wodurch sein Fell klarer und deutlicher aussieht. Im Rest des Bildes lässt LTM den Kontrast in Ruhe oder verringert ihn vielleicht sogar, um die Schatten ein wenig hervorzuheben. GP2 ermöglicht diese Anpassungen bis zu 60x pro Sekunde, abhängig von der Auflösung und Bildrate, mit der aufgenommen wird.

Local Tone Mapping war zunächst im SuperPhoto-Modus der HERO9 enthalten (und ist es noch immer), aber in der GoPro HERO10 Black kann es zum ersten Mal auch auf Video angewendet werden. Es startet automatisch in allen Modi (außer den prozessintensiven wie beispielsweise 5K60).

Neue Fotoschärfe-Einstellung bei GoPro

Schärfe

GoPro User mit Adleraugen werden festgestellt haben, dass die Standardschärfe der HERO10 jetzt auf Mittel eingestellt ist – zuvor befand sich diese immer auf Hoch. Das Verrückte dabei ist, wenn man Bilder der HERO9 mit hoher Schärfe mit solchen von HERO10 bei mittlerer Schärfe vergleicht, die HERO10 mehr Details herausbringt und Bilder sauberer aussehen lässt. Dies beruht hauptsächlich auf LTM und Verbesserungen der Linsentechnologie. Sympathisch offen gibt man im Hause GoPro zu, dass die Einstellung „Hoch“ eigentlich immer eine Spur zu scharf war und die Ränder manchmal etwas digital herüberkamen. Für all diejenigen, die den Look rasiermesserscharfer Kanten bevorzugen bleibt die Option natürlich erhalten, fast alle Profi-Nutzer aber verwenden Medium und es sieht fantastisch aus.

Vergleich GoPro 3DNR Einsatz

3DNR

Sprechen wir über 3D Noise Reduction oder 3DNR. Wie ihr vermutlich bereits wisst, bezieht sich das Rauschen in diesem Fall nicht auf Audio, sondern auf digitale Artefakte in einem Bild. In der Computergrafik versteht man unter einem Artefakt eine sichtbare, unerwünschte Anzeige in digitalen Bildern, die nicht von den Ausgangsdaten herrührt. Im schlimmsten Fall kann es statisch aussehen und ist in der Regel ein größeres Problem, wenn man in dunklen Umgebungen aufnimmt, in denen die Kamera die ISO (Sensorempfindlichkeit) erhöht, um das zu kompensieren. Wird der Sensor empfindlicher, nimmt er mehr falsche Pixel auf, was zu digitalem Rauschen führt. Die Rauschunterdrückung gleicht das aus.

3DNR bringt das Ganze auf eine neue Ebene, was wiederrum der verbesserten Rechenleistung von GP2 zu verdanken ist. Während die normale Rauschunterdrückung ein (Video-)Bild nach dem anderen durchgeht, um fast alles weicher zumachen, verwendet 3DNR KI, um mehrere Bilder gleichzeitig zu betrachten und nur das zu beheben, was nötig ist.

Nimmt man beispielsweise eine schwach beleuchtete Straße auf, vergleicht 3DNR mehrere Frames, um festzustellen, welche Pixel Anomalien enthalten und korrigiert nur diese Pixel, damit sie mit dem Rest übereinstimmen. Dadurch wird nicht das gesamte Video zu weich. Man sieht, dass Kanten schärfer sind, Details deutlicher herauskommen und das verbleibende Rauschen weicher und weniger störend ist, besonders, wenn die Kamera in Bewegung ist. Ein echter Match – gemacht im HERO10 Himmel!

Das Ganze funktioniert natürlich nicht nur bei wenig Licht, dort aber bringt es sicherlich die größten Vorteile. 3DNR funktioniert bei Auflösungen von 4K30 und 24 fps, 2,7K60 und niedriger sowie 1080p120 und niedriger (mit einigen Einschränkungen, die von der digitalen Objektiveinstellung abhängen). Bemerkenswert dabei ist, dass ein Modus mit niedrigerer Auflösung MIT 3DNR einen Modus mit höherer Auflösung OHNE 3DNR bei schlechten Lichtverhältnissen durchaus übertreffen kann. Das als kleiner Einblick in die Rezeptur der geheimen Sauce des GoPro Quality Teams, um beim eingangs gezeichneten Wortbild zu bleiben – angerührt, um die Bildqualität der HERO10 Black unübertroffen zu machen.

HDR Vergleich GoPro

Du willst mehr als einen Vorgeschmack?

Dies sind nicht die einzigen Wege, mit denen die HERO10 Black ihre Bildqualität verbessert hat. Du wirst sehen, dass HDR-Fotos massiv verbessert wurden. GoPro nutzt nun eine eigens kreierte HDR Technologie, die einfach natürlicher aussieht. So, wie die eigenen Augen es wahrnehmen (die einen eigenen hohen Dynamikbereich haben). Farben kommen ebenfalls realistischer herüber. Insgesamt kann man feststellen, dass es weniger Artefakte gibt und Abstufungen weicher und mit subtileren Übergangen abgebildet werden.

Kurz gesagt: GoPro optimiert und verfeinert kontinuierlich. Wir lassen euch natürlich wissen, sobald neue Features hinzugefügt oder Verbesserungen eingespielt werden. Bis dahin halte Deine Firmware für Updates auf dem neusten Stand oder mach Dich direkt auf den Weg zum Line-Up der besten Actioncam ever: GoPro!

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